Kino PIAST

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Historische Baudenkmäler und Stätten
Das Kino wurde durch den Berliner Architekten A. Rebiger mit Elementen des Expressionismus und des Art déco-Stil entworfen. Für die Ausstattung des Innenraumes waren der Berliner Künstler Max Kujawa und der Frankfurter Bildhauer Georg Fürstenberg zuständig. 1925 wurde es als Frankfurter „Filmpalast Friedrichstraße” feierlich eröffnet. Als erster Film wurde am 17. Januar der deutsche Stummfilm aus dem Jahre 1924 von Richard Oswald „Carlos und Elisabeth“ nach Friedrich Schiller gezeigt.

1930 musste das Kino schließen. Die Räumlichkeiten wurden als Gaststätte „Elyseum” weiter genutzt, bis das inzwischen umgebaute und modernisierte Kino 1937 als Tonkino wiedereröffnet wurde. Zur Neueröffnung lief diesmal der Film „Patrioten” des Regisseurs Karl Ritter aus dem Jahr 1937.

Die weitere Geschichte des Kinos ist vom Schicksal des deutsch- polnischen Grenzgebietes geprägt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es verstaatlicht und am 1. Oktober 1947, in der jetzt polnischen Stadt Słubice, als „Kino Piast“ wiedereröffnet. Der Name „Piast“ geht auf die erste polnische Königsdynastie der Piasten zurück. Piast war ihr legendärer Gründer aus dem zehnten Jahrhundert. Nach 1945 wurde auf den neuen polnischen West- und Nordgebieten, die zuvor zu Deutschland gehörten, eine umfassende Polonisierungsaktion durchgeführt. Dazu gehörten Umbenennungen von Städten, Straßen und selbstverständlich auch Kinos. Bevorzugt wählte man Namen, die an die Zeit zwischen dem zehnten und zwölften Jahrhundert erinnerten, als diese Gebiete unter der Herrschaft der Piasten standen.

1963 wurde das Kino noch einmal umgebaut und modernen Standards angepasst. 2005 musste es aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen werden. Bei einem Besuch im Jahre 2012 hing an einer Wand der Ruine noch ein Kalender mit dem Datum von Juni 2005. Im Dezember 2012 fand der Abriss des rückwärtigen Gebäudeteiles statt. Glücklicherweise konnte die wertvolle Fassade 2009 unter Denkmalschutz gestellt und damit gerettet werden.

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